Kürzlich las ich in unserer Tageszeitung die krasse Aussage eines Amerikaners namens Bryan Johnson. Die Zeitung bezeichnete ihn als „Gallionsfigur der Langlebigkeitsenthusiasten“ und zitierte ihn mit der Behauptung: „Der Tod ist ein technisches Problem, das sich lösen lässt.“ Teil seines Lösungsansatzes war z.B., sich das Blutplasma seines Sohnes injizieren zu lassen.
Der Tod, ein technisches Problem? Das Wort Gottes sagt etwas anderes. Im Losungswort der Herrnhuter Brüdergemeine für heute aus Psalm 103 heißt es: „Ein Mensch ist in seinem Leben wie Gras, er blüht wie eine Blume auf dem Felde: wenn der Wind darüber geht, so ist sie nimmer da. Die Gnade aber des Herrn währt von Ewigkeit zu Ewigkeit.“
Dazu ist ein Wort aus dem 1. Korintherbrief, Kapitel 15, Vers 53 ausgewählt, wo es heißt: „Denn was jetzt vergänglich ist, muss mit Unvergänglichkeit bekleidet werden, und was jetzt sterblich ist, muss mit Unsterblichkeit bekleidet werden.“
Der Tod gehört offensichtlich zu unserem Leben, und vielen macht es Angst, wenn ihnen bewusst wird, dass wir Menschen sterblich sind und dass unser Leben vergänglich ist. Es ist nicht leicht selbst erleben oder bei anderen mitansehen zu müssen, wie das Leben zwischen den Fingern zerrinnt.
Doch wäre es wirklich erstrebenswert, dieses Leben auf ewig zu verlängern? Nach biblischer Diagnose ist der Tod ja die Folge der Entscheidung des Menschen, sich von Gott unabhängig machen zu wollen. Vom sogenannten „Sündenfall“ und seinen Konsequenzen wird uns schon am Anfang der Bibel berichtet.
Und im Römerbrief, Kapitel 6, Vers 23, lese ich: „Denn der Lohn, den die Sünde zahlt, ist der Tod; aber das Geschenk, das Gott uns in seiner Gnade macht, ist das ewige Leben in Jesus Christus, unserem Herrn.“
Das Leben, das wir hier und heute leben mit dem Hang zum Bösen, mit der Neigung zu Habgier und Lieblosigkeit, mit dem Durcheinander von Recht und Unrecht, mit dem Leiden unter Krankheit und Unvollkommenheit, unter Naturkatastrophen und Schicksalsschlägen, dieses Leben wird also irgendwann enden, so sehr wir auch versuchen, es zu verlängern.
Ich finde das gut so. Das bedeutet nämlich, dass alles seine begrenzte Zeit hat – persönliche Schicksale genauso wie ungerechte Verhältnisse. Die Leidenszeit der Armen und Unterdrückten genauso wie die Regierungszeit der selbstherrlichen Staatsoberhäupter.
Vor allem aber bin ich froh, dass Gott uns eine andere Perspektive schenkt als alles ein bisschen zu verbessern oder zu reparieren. Er verspricht denen, die ihm glauben, ein neues, ein vollkommenes Leben. Ein Leben mit Ewigkeitswert. Die Sehnsucht danach hat Gott sogar in das menschliche Herz gelegt, heißt es in der Bibel.
Denen, die ihm glauben und sich auf Jesus als ihren Erlöser verlassen, verspricht Gott ewiges Leben. Ein Leben, das jetzt schon beginnt und sich auswirkt, weil sie nun mit ihm verbunden leben. Dieses neue, ewige Leben wird vollkommen offenbar werden, wenn die, die an Jesus glauben, diese Welt verlassen haben (Anmerkung: durch Tod oder Entrückung) und zu Jesus in sein himmlisches Reich gegangen sind.
Ich sehe, wie meine über 90-jährige pflegebedürftige Mutter sich auf dieses Leben in der Ewigkeit bei Jesus freut – und ich freue mich mit ihr. Aber ich leide auch mit ihr an der erkennbaren Vergänglichkeit ihres zuende gehenden Lebens hier. Wie gut, dass Jesus ihr jetzt schon täglich nahe ist und sie tröstet und stärkt und durchträgt. Sie lebt von Gottes Gnade – und diese Gnade hört niemals auf.
„Ein Mensch ist in seinem Leben wie Gras, er blüht wie eine Blume auf dem Felde: wenn der Wind darüber geht, so ist sie nimmer da. Die Gnade aber des Herrn währt von Ewigkeit zu Ewigkeit.“
Autor: Pastor Volkmar Glöckner
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