Bedrückt sitzt er vor mir und sagt, wie sehr er darunter leidet, dass er immer und immer wieder Dinge tut, die Gott nicht gefallen. Kann mich Gott da überhaupt noch liebhaben?
Wenn Sie solche oder ähnliche Gedanken kennen, befinden Sie sich in bester Gesellschaft. Vielleicht jeder, der seine Beziehung zu Jesus Christus ernst nimmt, weil er ihm mit ganzem Herzen nachfolgen möchte, kommt immer mal wieder an den Punkt, wo er sich eingestehen muss:
Menschlich gesprochen schaffe ich es nicht, so zu leben, wie ich es eigentlich möchte und wie es das Wort Gottes beschreibt.
Dabei ist genau diese Erkenntnis ein guter Hinweis darauf, dass es nicht ganz so schlimm ist, wie man fühlt. Denn wo die Sehnsucht und der Wunsch nach einer intakten Beziehung vorhanden sind, da bringt man zum Ausdruck, dass Jesus Christus einem wertvoll ist.
Sonst würde man sich keine Sorgen machen und gedankenlos drauflos leben.
In der Bibel, besonders im Alten Testament, finden wir viele Beschreibungen davon, wie Gott sein Volk, seine Gemeinde erst einmal an den Punkt bringen muss, an dem sie feststellten, dass ihre Beziehung zu ihm längst tot ist.
Sorglos, gedankenlos und mit besten Gefühlen feierten sie Götzendienste, suchten militärische Hilfe in den Mächtigen ihrer Zeit und ließen Gott links liegen.
Übertragen auf unsere Zeit könnte ich diese Menschen so beschreiben:
Sie nennen sich Christ, aber sie haben kein Problem damit, die Bibel wie einen Bibelbastelbogen zu benutzen:
Was ihnen gefällt, nehmen sie sich raus, was ihnen nicht gefällt, weil es nicht zu ihrem Leben passt, wird einfach weggelassen.
Fröhlich und unbeschwert machen sie sich lustig über die extremen Frommen, die mit Gewissensbissen zu kämpfen haben, weil für sie Gottes Wort verbindlich ist. Wer so lebt, hat die Beziehung zu Gott längst aufgekündigt. Der kommt oft nicht einmal mehr auf die Idee, dass seine Einstellung, sein Leben nicht zum Leben mit Jesus Christus passen könnte.
Haben Sie den Unterschied entdeckt?
Wem an einer Beziehung zu Jesus Christus liegt, der leidet, wo immer diese Beziehung einen Knacks bekommen hat, genau darum, weil Jesus ihm so wichtig ist.
Wenn es Ihnen so ergeht, dann hören Sie dieses Wort aus dem Propheten Hosea, Kapitel 14,5 heute ganz persönlich für sich selbst. Da spricht Gott:
Ich will ihre Abtrünnigkeit heilen; gerne will ich sie lieben.
Gerne will ich Dich lieben - das sagt Gott zu Ihnen!
Gerne! Nicht gezwungenermaßen, nicht mit Auflagen, nicht an Bedingungen geknüpft. GERNE, wirklich gerne!!
Der Zusammenhang, in dem diese Aussage steht, macht deutlich: Gott sagt das zu seinem Volk, das noch nicht einmal unter Gewissensbissen leidet! Denn es heißt: Ich will ihre Abtrünnigkeit heilen!
Da ist keine Sündenerkenntnis vorhanden! Im Gegenteil. Ausgelassen feiern sie ihre „Abtrünnigkeit“, ihre „Gottlosigkeit“. Sie haben nicht entdeckt, dass ihre Beziehung zu Gott längst Vergangenheit ist.
Zu diesen Menschen, die so auf Gott pfeifen, sagt er: Gerne will ich sie lieben - und ich werde sie dahin bringen, dass sie sich nach dieser Liebe sehnen und heil werden wollen! Im Neuen Testament hat Paulus denselben Gedanken an die Christen in Phillipi so beschrieben:
Gott ist es, der beides, das Wollen und das Vollbringen, in euch wirkt.
Die Liebe Gottes war es, die uns gefunden hat. Die Liebe Gottes ist es, die uns nicht so einfach aufgibt und uns immer wieder nachgeht.
Und wenn Sie Gewissensbisse spüren und ein schlechtes Gewissen haben, dann ist das die Liebe Gottes, die Ihnen zurufen will: „Komm zurück zu mir! Ich, dein Gott, will dich gern lieben!“
Dass das keine leeren Worte sind, hat Gott uns in Jesus Christus am Kreuz gezeigt. Als Jesus im Sterben rief: „Es ist vollbracht!“ - da hat er auch an Sie und mich gedacht!
Da hatte Jesus alle diese Situationen vor Augen, in denen wir es nicht schaffen werden. Darum starb er für Sie und mich!
Die passende Antwort, die wir darauf geben können: Unser Versagen aussprechen, bekennen, uns vergeben lassen und so die Liebe Gottes neu erleben.
Autor: Pastor Walter Undt
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