Zum dritten Mal nimmt Althea Gibson 1957 am Tennisturnier von Wimbledon teil. Sie ist hochgewachsen, schlank, sportlich, schnell und schwarz. Und sie ist fest entschlossen, dieses Mal als Siegerin vom Rasen zu gehen. "Sie konnte eine Zigarette rauchen, ein Glas Whisky trinken – immer in Maßen, das war ihr Fitnesskonzept – und in der Badewanne Nachtclub-Balladen singen", schreibt Bruce Schoenfeld in seiner Biographie über die fast vergessene Tennislegende Althea Gibson. Für Althea Gibson, geboren am 25. August 1927 in South Carolina, aufgewachsen in New Yorks Stadtteil Harlem, ist Rassentrennung Alltag. Auch in den Turnieren herrscht Segregation. Das Spiel gegen weiße Sportlerinnen ist nicht erlaubt. Erst ein offener Brief des weißen Tennisstars Alice Marble ebnet ihrer jungen Kollegin Althea den Weg. 1950 nimmt Gibson an den US Open teil, ein Jahr später steht sie als erste Afroamerikanerin im Stadion von Wimbledon. Mitte der 1950er Jahre feiert Althea Gibson ihre größten Erfolge und zählt zu den besten Spielerinnen der Welt. Die Tennisgrößen Serena und Venus Williams stehen im Zenit ihrer Karriere, als Althea Gibson stirbt, am 28. September 2003. "Ich will, dass mich die Öffentlichkeit so in Erinnerung behält, wie ich war. Stark, sportlich, klug und gesund."