Darf’s ein bisschen mehr sein? Diese Frage von der Wurst- und Käsetheke klingt wie ein Relikt aus vergangener Zeit. Verzicht ist der neue Konsum. Besonders wenn’s um tierische Lebensmittel geht. Ernährungsphysiologisch hat Fleisch nicht den besten Ruf. Und Tierhaltung ist relativ ressourcenintensiv. Pflanzenbasierte Ernährung ist in. Aber das Thema polarisiert. Der Vorschlag der Grünen, einen "Veggie Day" einzuführen, sorgte für ein paar Jahren für hitzige Diskussionen - und hat sich seither nicht durchgesetzt.
Darf’s ein bisschen weniger sein - aber dafür besser? Um diese Frage geht es in dieser Episode. Und die Podcast-Gäste sagen: Ja! Finn Bönniger vom Steveshof in Krefeld erklärt, wieso sein Rindfleisch vielleicht sogar gut fürs Klima ist. Und Spitzenköchin Cornelia Poletto sagt, wie sie auf dem Euref-Campus in Düsseldorf hunderte Menschen nachhaltig und lecker versorgen will.
Nachhaltiges Rindfleisch vom Steveshof
Rindfleisch hat einen besonders problematischen Ruf. "Weinig rotes Fleisch", heißt es oft, wenn es um gesunde Ernährung geht. Und dass Rinder nicht nur selbst das Klimagas Methan produzieren, sondern für ihre Aufzucht reichlich Wasser, Energie und Land notwendig ist, verschafft Rindfleisch eine schlechte Ökobilanz.
Auf dem Steveshof in Krefeld läuft die Aufzucht der Tiere ein bisschen anders. Die Galloway-Rinder, die dort gehalten werden, stehen das ganze Jahr auf der Weide - kalte Temperaturen können sie wunderbar aushalten, eher brauchen sie im Sommer Unterstützung von Finn Bönniger, wenn es lange heiß und trocken ist. Sie weiden in einem Naturschutzgebiet und fressen nur das Gras, das dort wächst. Damit tragen sie zum Erhalt dieser Kulturlandschaft bei, die ein wichtiger Lebensraum für viele Pflanzen- und Tierarten ist. Finn Bönniger ist überzeugt: Ihre Ökobilanz ist gut - und ihr Fleisch ist dank viele Omega-Fettsäuren und Vitaminen gesünder als das von konventionell produziertem Fleisch. Das Galloway-Rind vom Steveshof kostet natürlich mehr als Supermarkt-Fleisch. Und es ist in kleineren Mengen verfügbar. Ist weniger mehr? Wie oft sollte Rindfleisch nach Finns Meinung auf unserem Speiseplan stehen? Antworten in dieser Episode.
Cornelia Poletto und die Kulinarik auf dem Euref-Campus Düsseldorf
Wenn man selbst entscheidet, was auf den Teller kommt, ist das mit der Nachhaltigkeit vielleicht ja noch drin - schließlich kann man dann selbst entscheiden, wieviel Fleisch man isst. Ob Tofu oder Soja eine Alternative sind. Ob’s eher italienisch, japanisch oder deutsch schmecken soll am Ende. Aber spätestens, wenn man das Home - oder Homeoffice - verlässt, ist man meist auf andere angewiesen. Auf Gastronomen zumeist.
Auch die sind natürlich auf der Suche nach der Ernährung der Zukunft. Ganz konkret an dem Thema dran ist zum Beispiel gerade Cornelia Poletto. Die Spitzenköchin betreibt in Hamburg ein Restaurant, das ihren Namen trägt, eine Kochschule namens Cucina und das Paolas, eine Mischung aus Deli und Bar. Aktuell entwickelt sie das kulinarische Konzept für den Euref-Campus in Düsseldorf. 4.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der angesiedelten Firmen und auch deren Gäste sollen potenziell dort etwas zu essen finden - gesund und nachhaltig. Wie geht das? Das erklärt Cornelia Poletto im Podcast.