Ein hohes Gewaltpotenzial – das wurde Kermo schon mit vier Jahren attestiert. Als Kind hat er mehrfach alle Stationen der Kinder- und Jugendhilfe durchgemacht: verschiedene Heime, Pflegefamilien oder Wohngruppen für gewalttätige Jugendliche. Bei sich selbst habe er früher nie die Schuld gesucht, sagt Kermo heute: "Meine Gewalt ging immer gegen andere". Kermo hat früh gelernt, dass er nichts im Leben geschenkt bekommt. Er fing an Sachen zu klauen, schlug andere zusammen – und rutschte als Jugendlicher vollends auf die schiefe Bahn. Insgesamt drei Jahre hat der heute 27-Jährige wegen Einbrüchen und Raubüberfallen schon im Gefängnis eingesessen. Aber Kermo ist auch Vater von zwei kleinen Kindern und hofft für sie, dass er den Absprung von der Kriminalität schafft. Denn eigentlich will er nur das, was viele möchten: ein Einfamilienhaus mit Garten und Ruhe, und ein Vorbild für seine Kinder sein. Ob das klappt, bleibt ungewiss. Denn der Kampf zwischen Kopf und Herz ist noch nicht ganz entschieden.