Ein seltsames Ding ist das: eine runde, flache Scheibe, offenbar aus Bronze, mit goldenen Verzierungen: Sonne? Mond? Sterne? Die beiden illegalen Schatzsucher ahnen nicht, was sie da mit ihrem Metalldetektor auf dem Mittelberg bei Nebra in Sachsen-Anhalt entdeckt haben. Sie bieten das Ding zusammen mit zwei Schwertern, zwei Beilen, einem meißelartigen Gegenstand und Bruchstücken von spiralförmigen Armreifen einem Kölner Händler an. Der zahlt für ihren heißen Fund 31.000 D-Mark. Für 200.000 D-Mark greifen später zwei Hehler zu und bieten das Ensemble für 700.000 D-Mark auf dem Schwarzmarkt feil. Als sich die beiden in einem Basler Hotel mit einem Interessenten treffen, ahnen sie nicht, dass der gleich die Polizei mitbringt. Bis dahin hat die "Himmelsscheibe von Nebra" niemandem, der mit ihr seit der Entdeckung zu tun hatte, Glück gebracht: bloß Haftstrafen auf Bewährung. Bis heute rätseln Experten, was die Scheibe genau darstellt, wozu sie einst verwendet wurde, wie alt genau sie ist: 3700 Jahre? 4100 Jahre? Unstrittig ist: Ihr Wert ist unschätzbar. Ein seltsames Ding, das heute im Landesmuseum für Vorgeschichte in Halle an der Saale liegt...