"Be water, my friend" – "sei Wasser, mein Freund". Denn Wasser verändert die Form, kann sanft oder hart sein, fließen oder zerstören. Bruce Lee ist nicht nur der berühmteste Kampfkünstler aller Zeiten und eine Ikone der Pop-Kultur, sondern auch Begründer einer Kampfkunst-Philosophie. Im Jahr des Drachen wurde Lee Jun-fan 1940 in San Francisco geboren, als Sohn eines bekannten Schauspielers der kantonesischen Oper. "Kleiner Drache" wurde er genannt. Seine Kindheit verbrachte er in Honkong. Mit 12 Jahren begann er, Kampfkünste zu lernen, zuerst Taijiquan, dann wurde er Schüler des legendären Yip Man, von dem er Wing Chun Kung Fu erlernte. Zudem war er ein ausgezeichneter Tänzer, gewann 1958 eine Cha-Cha-Cha Meisterschaft. Da er sich an Straßenkämpfen beteiligte, schickten die Eltern den 18-Jährigen nach San Francisco. Dort arbeitete er als Tanzlehrer, Kellner und Kung Fu-Lehrer, studierte Schauspiel und Philosophie, und erlebte täglichen Rassismus. 1963 eröffnete er eine eigene Schule und entwickelte eine eigene Kampfkunstmethode: das Jeet Kune Do. Ein Fernsehauftritt machte ihn 1964 bekannt. Seine einzigartige Beweglichkeit, Explosivität, aber auch sein gutes Aussehen und seine Präsenz faszinierten das Publikum. Und so wurde er von Hollywood für Fernsehserien engagiert. Mit der Rolle des kampfstarken Chauffeurs "Kato" wurde er populär, zuerst in den USA, dann auch beim asiatischen Publikum. 1971 wurde der Spielfilm "Die Todesfaust des Cheng Li" ein Kassenschlager und Bruce Lee zum Filmstar. Seine Körperbeherrschung, Schnelligkeit und Ausstrahlung waren einzigartig. Bruce Lees Mimik, Gestik und Kampfschreie wurden auf der ganzen Welt in Kampfkunstschulen, auf der Straße und in Jugendzimmern nachgeahmt. Die von ihm choreografierten Kämpfe, seine Kunst mit den Holz-Schlagstöcken Nunchaku gingen in die Filmgeschichte ein. Auf dem Höhepunkt seines Ruhms starb Lee mit nur 32 Jahren, vermutlich durch eine Hirnschwellung. Der "King of Kung Fu" ging in die Popkultur ein. Bruce Lee inspirierte TV-Serien, Songs wie "Kung Fu Fighting", die Black-Power Bewegung, die Hiphop-Kultur und Regisseure wie Quentin Tarantino. In Hongkong wird er als Widerstandskämpfer verehrt. Vor allem aber entwickelte er eine eigene Philosophie: "Ein wahrer Kampfkünstler lebt nicht für etwas. Er lebt."