Obstplantagen, sanftes Hügelland – und 45.000 Tote, Verwundete, Vermisste: Der kleine Ort Gettysburg steht für die blutigste Schlacht des amerikanischen Bürgerkriegs. Hier entschied sich der Kampf zwischen Truppen der Konföderierten gegen Regimenter der Nordstaaten, heute vor 160 Jahren. Zwei Jahre sind vergangen, seit die ersten Schüsse fielen und der Sezessionskrieg begann, the war between the states. An der Sklaverei hatte sich der Bürgerkrieg entzündet. Im Süden gilt die Sklaverei, euphemistisch als "peculiar institution" (besondere Einrichtung) bezeichnet, als eine Ordnung von Gottes Gnaden. Im Norden hingegen ist Sklaverei eine Sünde. Elf Südstaaten gründen eine Konföderation und geben sich eine Verfassung, in der die Sklaverei fest verankert wird. Abraham Lincoln, der 16. Präsident der USA, will die Union retten, wie er es sagt: um alle Sklaven zu befreien. Im Sommer 1863 bereiten sich die Soldaten auf die nächste der unzähligen Schlachten vor, im äußersten Süden Pennsylvanias. Am Morgen des 1. Juli wird das Feuer eröffnet. Ihr Handwerk hatten die gegnerischen Kommandeure in derselben Militärakademie in West Point gelernt. Jetzt führen sie tausende Soldaten in eines der furchtbarsten Gemetzel auf nordamerikanischem Boden. Drei Tage später sind zehntausende Männer tot, verwundet, vermisst. Die Korps der Nordstaaten gelten als die Sieger. Gettysburg steht für die Wende im Bürgerkrieg, der zwei Jahre später endet, mit der Kapitulation der Konföderierten.