Ein deutscher Selfmade-Archäologe gräbt an der türkischen Nordwestküste – und dort macht Heinrich Schliemann einen sensationellen Fund: Das sagenhafte Troja – aufgespürt auch deshalb, weil Schliemann den antiken Schriftsteller Homer genau gelesen hatte... Im Jahr 1873 steht Heinrich Schliemann in 30 Metern Höhe, auf dem Hügel Hissarlik. Den sagenumwobenen Ort kennt Schliemann aus Homers Epos Ilias und den Reiseführern seiner Zeit. Auch jetzt trägt er die Verse des antiken Rhapsoden im Gepäck. Mit seiner griechischen Ehefrau Sophia Schliemann und einem Grabungsteam pflügt sich der archäologische Autodidakt durch den Berg. Ebene für Ebene tragen sie ab, ohne Rücksicht auf Verluste. Im Frühjahr 1873, drei Jahre nach dem ersten Spatenstich, stößt die Truppe auf Gegenstände aus purem Gold. In dem Fund sieht Heinrich Schliemann den Schatz des Primaos. Dann geht alles sehr schnell. Becher, Schmuckstücke, Waffen, Perlen werden in Kisten verstaut und per Schiff nach Athen gebracht. In einem Fotoatelier entstehen Portraits von Sophia Schliemann. Sie trägt das kostbare Geschmeide aus Troja. Ihre Bilder und sein Name gehen um die Welt. Schliemann ist ein gefeierter Mann. Bis heute gilt er als Pionier der vor- und frühgeschichtlichen Archäologie. Doch kurz vor seinem Tod erfährt der Troja-Ausgräber, dass sein Fund nicht der Schatz des Priamos ist. Es wird auch später erst bekannt, dass die Welt zwar Schliemann als Entdecker Trojas feiert, doch tatsächlich ist der britische Diplomat Frank Calvert als erster den Standort des alten Troja identifiziert hatte.