Der Mount Everest ist nicht nur der höchste Berg der Welt, sondern auch der schmutzigste. Die zahlungskräftigen Touristen, die seit den 1990er Jahren in Scharen den Gipfel erobern, machen Dreck. Der blieb lange einfach so liegen, bis 2008 ein erster Bergsteiger-Reinigungstrupp loszog, um aufzuräumen... Die Müllsammel-Expedition wurde von der nepalesischen Regierung und vom Umweltprogramm der UN beauftragt. Am 26. Mai 2008, heute vor 15 Jahren, erreichten sie den höchsten Berggipfel der Welt und hatten auf ihrem Weg das ganze Ausmaß der Verschmutzung gesehen – und zumindest angefangen, den Berg wieder zu säubern. Man muss längst kein Bergsteiger mehr sein, um auf den 8849 Meter hohen Gipfel des Mount Everest zu gelangen. Geld genügt, um sich den Aufstieg mit Hilfe von Sherpas, Fixseilen und Spaltentreppen kaufen zu können. Immer mehr dieser "nicht autonomen" Bergsteiger zieht es zum höchsten Punkt der Erde. Und die vielen, nach persönlichen Rekorden suchenden Menschen, hinterlassen eine Spur aus Müll, während sie durch eine imposante Natur stapfen: der Pfad hinauf ist gesäumt von weggeworfenen Zelten und Schlafsäcken, leeren Sauerstoffflaschen, Blechdosen, Plastikverpackungen, Essensresten, Fäkalien - und Leichen. Etwa zweihundert vereiste Tote liegen am und auf dem Weg und jeder, der den höchsten Gipfel der Welt erklimmen möchte, muss buchstäblich "über Leichen" gehen. Um wenigstens die Müllberge am Everest zu reduzieren, haben die chinesischen und nepalesischen Behörden vor einigen Jahren Regeln aufgestellt: Expeditionen sind seither verpflichtet, einen Müllpfand zu hinterlegen, außerdem muss seit 2014 jeder, der von tibetischer Seite aus hinaufgeht, acht Kilogramm Altmüll mit hinunterbringen. Sonst drohen Geldstrafen. Seit der ersten "Eco-Everest-Expedition", der ersten Müllsammelaktion vor fünfzehn Jahren, werden regelmäßig Aufräumtrupps hinaufgeschickt. Jährlich können so mehrere Tausend Kilogramm Müll am "Heiligen Berg" gesammelt und ins Tal gebracht werden.