Was sind Sie für ein Mensch?
Zählen Sie zu der Sorte Mensch, die sich mehr still vor sich hin freut? Ein Mensch, der die Freude in seinem Inneren verschließt, weil diese tiefe Freude mit Füßen getreten werden kann, wenn sie nach außen dringt? Oder gehören Sie zu den Menschen, die Ihr Herz auf der Zunge tragen und gerne erzählen, worüber Sie sich gerade freuen?
Wenn Sie sich hier einordnen. Erzählen Sie den Grund Ihrer Freude in der Familie oder guten Freunden – also eher Einzelnen? Oder posaunen Sie Ihre Freude vor versammelter Mannschaft heraus?
Vor etwa 3000 Jahren lebte ein Mensch, der seine Freude im Herzen entdeckte und sie dann ausposaunte. Alle Versammelten sollten es hören:
Ich, David, habe Gottes Handeln erlebt. - Wer das von sich sagen kann, kann sich bis heute glücklich schätzen. - David, im alten Israel bekannt durch seine Lieder und Gebete, entdeckt Punkt eins seiner Freude in seinem Herzen: Gottes Handeln begeistert David.
Er liest in einer Schriftrolle, wie Gott sich sein Leben als Hirte des Volkes Israel vorstellt. Punkt zwei von Davids Freude, die sein Herz erfüllt: Er kennt Gottes Willen. Auch wenn er ein öffentlich bekannter Mensch ist, ist es nicht selbstverständlich, dass er seine Landsleute in sein Herz schauen lässt.
Wie oft hat Olaf Scholz uns heute in sein Herz schauen lassen? Oder Angela Merkel vor ihm?
David zeigt seine Freude auch nicht als Regierungschef. Er äußert sich als Gemeindeglied in der Versammlung. Dahinter steckt eine Festversammlung zur Ehre Gottes. Des Gottes Israels, dem man nachsagt, dass er sich vorstellt, zu erkennen gibt und den Kontakt zu seinem Volk und zu Menschen überhaupt sucht. Er ist nicht nur interessiert an David, sondern brennend interessiert. David findet in seinem Gott sein Vorbild. Gott trägt auch sein Herz auf der Zunge. Gott redet sowohl zu einzelnen als auch in der Gemeinde, die sich vor seinem Angesicht versammelt.
Was sprudelt David vor versammelter Mannschaft heraus? Seine Worte finden sich in Psalm 40, Vers 11, einem Gebet:
„Deine Gerechtigkeit habe ich nicht verborgen in meinem Herzen, von deiner Treue und Hilfe habe ich geredet, deine Güte und Treue habe ich nicht verschwiegen vor großer Versammlung.“ (Zürcher Bibel)
David entscheidet sich: was ich mit Gott erlebe, verschweige ich nicht. Ich freue mich persönlich darüber, aber ich mache auch meinem Herzen Luft. Ich erzähle von Gottes Treue denen, die mit Gott etwas anfangen können. Ich lade sie ein, mit mir auszusprechen, was er tut. Mit mir auszuposaunen, wie gerecht Gott handelt, wie treu er zu mir steht, dass er mich nicht allein lässt, sondern mir unter die Arme greift. Und wie Gott das macht! Nicht gönnerhaft, sondern passend und überraschend gut.
Wenn Sie sich heute über Gott freuen, ist es schön, wenn Sie allein beten. Z. B. so: „Ich freue mich an dir, mein Herr und mein Gott. Du hast mir geholfen, nicht nur meinen Arbeitsbeginn und den ersten Termin zu sehen. Ich habe mir dank dir Zeit für den Jungen genommen, der unerwartet nach Hause geschickt wurde. Du hast mich durch dieses Gespräch so beschenkt.“
Wenn die Freude über das Gespräch mit dem Jungen mich freut, warum nicht beim nächsten Gebetstreffen davon erzählen und mit den anderen Betern für Gottes Treue und Güte danken?
Von David möchte ich lernen: Wenn es um Gott geht, will ich mich nicht nur still und heimlich über ihn freuen, sondern will mit anderen im Gebetskreis, im Gottesdienst Gott von Herzen danken, dass er so gut ist.
Autor: Pastorin Elke Drossmann
Gerne stellen wir Ihnen unsere Inhalte zur Verfügung. Und würden uns sehr freuen, wenn Sie unsere Arbeit mit Ihrer Spende fördern. Herzlichen Dank! Jetzt spenden